Gute Ergebnisse

Zufällig habe ich im Internet folgenden, schon etwas älteren Forumseintrag gefunden:

„hallo,
ich bin ganz neu in dieser runde.
könnte mir jemand erklären, welche bedeutung qi gong und auch speziell fan teng gong bei krankheiten hat?
bei mir hat sich nach der mehrmaligen basisübung zu fan teng gong (heilendes qi gong) – angeregt durch einen bekannten – eine verstärkung der probleme gezeigt. jetzt bin ich total verunsichert, ob ich hier mehr falsch als richtig mache.
freue mich über eine antwort!“

Antworten darauf befanden sich in diesem Forum keine; offensichtlich wurde es mittlerweile auch geschlossen.

Doch die Frage ist eine ausführliche Antwort wert:

Eigentlich müsste sie an den Lehrer gestellt werden. Ein Fan Teng Gong Lehrer sollte derartige Fragen beantworten können, er sollte wissen, welche Wirkungen seine Übungen auslösen können. Bei Problemen seiner Kursteilnehmer sollte er imstande sein, die richtigen Fragen zu stellen, um die Ursachen des Problems herauszufinden:

Hat der Teilnehmer richtig geübt?

Welche Fehler könnte er gemacht haben?

Hat er das geübt, was ihm gezeigt wurde, oder hat er die Übungen eigenmächtig verändert?

Hieran sollte man als Lehrer als Erstes denken.

Wurde korrekt praktiziert, dann gibt es zwei weitere Möglichkeiten:

1) Die Krankheit hat sich verschlimmert. Um dies auszuschließen, wendet man sich umgehend an seinen Arzt. Auch ein guter Lehrer wird hierzu raten.

2) Im Fan Teng Gong besteht außerdem die Möglichkeit von Qigong-Reaktionen: diese können vor allem bei Erkrankungen auftreten und sind ein Zeichen dafür, dass bei dem Übenden vorhandene Blockaden bearbeitet werden.

Hier sollte der Lehrer imstande sein, sein eigenes Qi einzusetzen, damit die aufgetretenen Qigong-Phänomene sich verringern oder sogar ganz verschwinden.

Mit Medikamenten ist in derartigen Fällen nichts zu erreichen, denn bei Qigong-Reaktionen handelt es sich nicht um Krankheiten, sondern um den Versuch des Körpers, sich selber zu regulieren. Bei hartnäckigen Blockaden gelingt dies nicht unbedingt sofort.

Dann hilft nur das Qi des Lehrers, welches diesen Vorgang beschleunigen kann – oder der Abbruch des Übens. Wenn das Qi des Übenden nicht mehr an dessen Blockaden arbeitet, dann verschwinden die Reaktionen sehr schnell.

Kommentar:

Bis vor einigen Jahren wurde das Fan Teng Gong nur von wenigen Lehrern unterrichtet: Die erste, die es im Westen unterrichtet hatte, war Christel Proksch. Es war die einzige Qigongform, die sie lehrte; für mich war ihr Unterricht ein großer Gewinn: Ihr Fan Teng Gong öffnete mir den Blick auf das traditionelle Qigong. Danach wurde es von Großmeister Guo Bingsen zunächst in einzelnen Seminaren, bald außerdem im Rahmen eines langjährigen, an traditionellen Kriterien orientierten Ausbildungsprogramms an der Dao Yuan Schule weitergegeben. Meines Wissens geht aller Fan Teng Gong Unterricht, den man derzeit in der Öffentlichkeit findet, entweder auf Christel Proksch oder auf Guo Bingsen zurück.

Was bedeutet aber nun: „Ein an traditionellen Kriterien orientiertes Ausbildungsprogramm?“

Es bedeutet: die Schüler sollen die bestmöglichen Ergebnisse einer Qigongform erreichen können.

Was sind „Ergebnisse“ im Fan Teng Gong?

Bereits beim ersten Üben sollte ein starkes Qi-Gefühl entstehen. Dieses äußert sich zum Beispiel in deutlichem Wärmeempfinden, in der Empfindung von Kühle oder in Form von Schwellungsgefühlen, vor allem in den Händen. Auch können bereits beim ersten Üben die ersten sogenannten Qi- oder Qigong-Reaktionen auftreten. Ein Beispiel hierfür finden Sie hier.

Weitere Ergebnisse können sein: die Steigerung der allgemeinen Vitalität, gute Gesundheit und auf lange Sicht: ein langes Leben. Dies versprechen viele Qigongformen. Wie das im Fan Teng Gong aussehen kann, können Sie hier in einigen Erfahrungsberichten von Schülern der Dao Yuan Schule nachlesen. Man könnte auch sagen: wenn man gut und regelmäßig übt, kann man sich mit dem Fan Teng Gong der persönlich möglichen Bestform annähern.

Fan Teng Gong, wie es im Westen unterrichtet wird, ist die erste Stufe eines umfangreicheren Qigongsystems. Es ist also ausdrücklich für Anfänger geeignet. Im Vergleich zu einfacheren Qigong-Übungen in Bewegung ist es jedoch recht anspruchsvoll und manchmal auch anstrengender; auch es zu unterrichten ist anspruchsvoll.

Qigong zu unterrichten ist insgesamt anspruchsvoller, als zum Beispiel Gymnastik zu unterrichten: im Qigong geht es nicht nur um Bewegungen, im Qigong geht es darum, das Qi auf eine Weise in Bewegung zu bringen, die den Übenden nützen, ihnen gute Ergebnisse bringen kann. Dafür ist es allerdings notwendig, dass Qigong gut unterrichtet wird. Manchmal hapert es schon am Unterricht der Basisübung. Manchmal kann man auch beobachten, dass Lehrer oder Schüler die Übungen verändern: Dies kann zu Problemen beim Üben führen.

Qigong bringt das Qi in den Meridianen in Zirkulation. Wenn man Fehler beim Üben macht, ist die ausgelöste Zirkulation nicht mehr physiologisch; dann können sich unerwünschte, schlechte Ergebnisse einstellen. Wenn man richtig übt, kann man im Fan Teng Gong durch eigene Aktivität zur eigenen Genesung beitragen.

Die Dao Yuan Schule für Qigong empfiehlt das Fan Teng Gong ausdrücklich für Anfänger und hat seit ihrem Bestehen immer wieder festgestellt, dass sich auch Nicht-Chinesen darauf einstellen und sehr gute Ergebnisse erzielen können. Bei allen unseren Schülern, die sich ernsthaft darauf eingelassen haben, hat sich gezeigt, dass Befürchtungen, diese intensive Art des Übens sei für Europäer nicht möglich, nicht der Realität entsprechen.

An traditionellen Kriterien orientierter Unterricht erfordert außerdem ein entwickeltes Qi des Lehrers. Nur mit dem Fan Teng Gong wird das Qi nicht auf eine Weise entwickelt, dass man es bereits selbst unterrichten könnte. An der Dao Yuan Schule wird diese Qi-Entwicklung durch das Nei Jing Gong garantiert.

Außerdem sollte ein guter Lehrer die Abläufe der einzelnen Übungen sehr gut kennen: die je verwendeten Punkte und auch die korrekten Zeiten, in denen die Hände vor diese Punkte gehalten werden. Auch ist es wichtig, sich vor dem Üben gut zu entspannen und auch während der Übung möglichst entspannt zu bleiben.

Manchmal trifft man auf Schüler, welche diese Abläufe nicht so genau nehmen oder sogar verändern. Damit kann man das mögliche Ergebnis der Übungen verringern.

Es sei noch einmal gesagt: Ziel dieser Übungen ist eine gute Qi-Zirkulation im ganzen Körper. Man weiß zwar nicht, wieso genau diese Punkte Verwendung finden, wieso die Hände in genau diesen Abfolgen vor die Punkte gehalten werden – doch für ein gutes Ergebnis ist es zentral, sich an die überlieferten Vorgaben zu halten. Fan Teng Gong ist ein sehr altes Übungssystem. In seinen Aufbau sind die Erfahrungen von Generationen von Qigongmeistern eingegangen. Über viele Generationen wurde daran gearbeitet, die bestmögliche Zirkulation des Qi im Körper zu erreichen.

Als Anfänger (und ein Anfänger in dieser Hinsicht ist man selbst dann noch, wenn man weiterführende Übungen praktiziert und ein vergleichsweise hohes Niveau im Qigong erreicht hat) sollte man die Übungen nicht verändern.

Als Schüler sollte man versuchen, dem Unterricht gut zu folgen und sich bei auftretenden Fragen an den Lehrer wenden können.

Dann kann man gute Ergebnisse mit dem Fan Teng Gong erreichen.

Meister Guo Bingsen empfiehlt den an der Dao Yuan Schule ausgebildeten Lehrern, die sich weiterhin auf sein Qigong konzentrieren wollen, nicht einfach zu beginnen, sich selber den Rahmen für ihren Unterricht aufzubauen, sondern die Kooperation mit der Schule zu suchen. Man sollte nicht vergessen, dass auch kleine Fehler zu großen Problemen führen können. Medizinische Maßnahmen sind bei Reaktionen aufgrund falschen Übens wenig hilfreich. Sinnvoll wäre es, den Kontakt zur Schule und damit auch den zu ihrem Meister nicht abzubrechen. In Anbindung an die Schule kann man seine Fähigkeiten verbessern, eventuell bei den Schülern auftretende Probleme zu regulieren.

Nach traditionellem chinesischem Verständnis gilt für jeden Qigongunterricht: die in durchgängigem praktischen und theoretischen Austausch sich ausdrückende Verbindung zum Lehrer und – wo vorhanden – zu seiner Schule ist eine lebenslange Angelegenheit. Sie garantiert die durchgängige Entwicklung der Qualität des Unterrichts der als Lehrer tätigen Schüler. Im Westen wird dies häufig anders gesehen.

Wenn die Dao Yuan Schule von sich sagt, sie unterrichte nach traditionellen Kriterien, so ist auch das damit gemeint. Jedoch muss diese Art der fachlichen Rückbindung auf freiwilliger Basis erfolgen.

 

Hier finden Sie weitere Infos zum Dao Yuan Fan Teng Gong.

Hier finden Sie die Seite mit einer kurzen Vorstellung von Meister Guo Bingsen und Edith Guba.