Übersicht über die Übungen des Fan Teng Gong

Das Fan Teng Gong besteht aus insgesamt 14 Übungen im Stehen und einer Sitzmeditation mit einer speziellen Handhaltung.

Die Übungen im Stehen beinhalten zwei sogenannte Entgiftungsübungen und zwei Übungen, die es ermöglichen sollen, Qi aus dem Kosmos aufzunehmen, sowie 10 Hauptübungen. Man sollte sie jeden Tag regelmäßig mindestens ein Mal ca. 40 Minuten lang üben.

Die jeweilige Form der Hände, die bei Sitzmeditationen eingenommen wird, bewirkt eine je spezifische Zirkulation des Qi während des Übens. Die Handhaltung des Fan Teng Gong kann das Ergebnis der Übungen im Stehen unterstützen.

Hier finden Sie die Namen der 10 Hauptübungen:

1.) Zwei Drachen steigen aus dem Meer

2.) Qi zirkuliert im Leber-Meridian

3.) Das blaue Wasser hat keine Wellen

4.) Eine Hand verdeckt (versteckt) den Himmel.

5.) Der Drache steigt, der Tiger springt.

6.) Der Phönix wendet sich der Sonne zu.

7.) Yin und Yang werden vertauscht.

8.) Yin und Yang kehren zum Ursprung zurück.

9.) Meere versetzen, Berge umwälzen.

10.) Das gesamte Qi kehrt zum Ursprung zurück.

Die 10 Hauptübungen des Fan Teng Gong sind eine Art Trainingsprogramm zur schrittweisen Kräftigung des Qi. Sie können jeweils einzeln über einen längeren Zeitraum praktiziert werden, doch sollte man – übt man regelmäßig mindestens ein Mal am Tag – nach einiger Zeit die nächste Übung erlernen. Die Übungsreihenfolge wird nicht verändert.

Die einzelnen Übungen wirken immer auf den gesamten Organismus, nicht auf einzelne Organe oder einzelne Funktionssysteme des Körpers. Daher ist das Fan Teng Gong kein medizinisches Qigong. Wir stehen und üben, dies ist Handeln aus dem ‚You Wei‘: wir lernen die Übungen, wir führen sie nach dieser Anleitung aus. Die Ergebnisse entspringen dem ‚Wu Wei‘, dem ‚Nicht-Tun‘, dem ‚Nicht-Eingreifen‘: das Qi agiert nach nicht von uns zu beeinflussenden Gesetzen, nach seiner eigenen Natur.

Alle praktizieren die gleichen Übungen, alle haben andere Ergebnisse, entsprechend den jeweiligen individuellen Voraussetzungen, entsprechend dem, wie wir sind und geworden sind.

Die Entgiftungs- und die Aufnahmeübungen:

Logisch betrachtet, gehen die vier anderen Stehübungen des Fan Teng Gong: zwei sogenannte ‚Entgiftungsübungen‘ und zwei Übungen zur Energieaufnahme, den Hauptübungen voraus.

‚Entgiften‘ heißt ‚ausräumen‘; ‚Aufnahme‘ bedeutet, Neues, Unverbrauchtes ‚hineinbringen‘; die zehn Hauptübungen wirken, wie wir gesehen haben, vorrangig regulierend und kräftigend. (Zuerst kommen die alten Möbel auf den Sperrmüll, dann bringt man die neuen ins Haus, danach wird alles schön arrangiert.)

Jedoch wird eine der Entgiftungsübungen ca. 75 Minuten lang praktiziert und bei der zweiten Energieaufnahmeübung werden die Hände insgesamt 22 Minuten lang über dem Kopf und über den Schultern gehalten. Dies ist für Anfänger zu schwierig, eine energetische Überforderung des Körpers. Auch ist das Qi-Niveau am Anfang des Übens noch nicht so entwickelt, dass diese Übungen ganz zu Beginn sehr viel bringen könnten, der Körper kann noch gar nicht viel mit ihnen anfangen.

Darum beginnen wir, nachdem die Schüler imstande sind, die Basis 30-40 Minuten lang zu stehen, zunächst mit den 10 Hauptübungen, die vier Sonderübungen schließen sich an.

Nachdem man das gesamte Set des Fan Teng Gong ein zweites Mal praktiziert hat, nähert man sich dem formalen Ziel dieser Übungsfolge: alle Übungen werden nun hintereinander praktiziert. In diesem ‚Gesamtdurchgang‘ werden nun – der Logik entsprechend – zuerst die Entgiftungsübungen praktiziert, danach die Aufnahmeübungen und anschließend die 10 Hauptübungen.

Übungsdauer und Übungsfrequenz:

Wenn man gute Ergebnisse will, sollte man jeden Tag zwei Mal ca. 40 Minuten lang üben. Fan Teng Gong wird häufig im Zusammenhang mit schweren Erkrankungen und auch mit Krebs als Qigong der Wahl genannt. Seine Übungen wirken von Anfang an kräftigend; dadurch könnte man aber auch zu der irrigen Ansicht verleitet werden, man sei durch seine Praxis vor jeder Krankheit gefeit.

Dem ist nicht so: wir tragen Veranlagungen zu bestimmten Erkrankungen in uns; wir sind tagtäglich verschiedensten negativen Umwelteinflüssen ausgesetzt; die Natur hat es so vorgesehen, dass wir altern und damit schwächer werden.

Wenn unser Qi stärker wird, fühlen wir uns wohl. Wenn wir uns daraufhin zu stark verausgaben, verlieren wir wieder Qi. Wenn wir mehr ausgeben, als wir einnehmen, kommen wir ins Minus. In diesem Moment können unsere Veranlagungen, die negativen Umwelteinflüsse, das Alter unserem Üben entgegenwirken und wir werden doch krank.

Also: bei zweimaligem Üben pro Tag wird das Qi schneller stark, man hat dann mehr davon ‚auf der hohen Kante‘.

– Eigentlich nicht auf der hohen Kante, sondern im Dantian. Das Dantian ist ein Bereich im Unterbauch, in dem – entsprechend den Lehren des Qigong – aufgenommenes Qi gespeichert werden kann. Normalerweise verbrauchen wir in Stressituationen, bei Krankheiten usw. unser in den Nieren gespeichertes Jing. Ist dieses verbraucht, sterben wir. So sieht es die chinesische Medizin.

Beim Üben wird das aufgenommene Qi im Unterbauch gespeichert. Geraten wir nun in Stressituationen, so nimmt sich der Körper das zu deren Meisterung erforderliche Mehr an Qi aus diesem ‚Zusatzspeicher‘. So sieht es das traditionelle Qigong. Übt man zwei Mal am Tag, ist mehr in diesem Zusatzspeicher und das Qi aus den Nieren wird geschont.

Natürlich sind auch Situationen vorstellbar, in denen selbst bis an den Rand gefüllte Speicher nicht ausreichen oder nichts nützen.

Vielleicht kann Qigong tatsächlich Wunder bewirken, aber immer nur solche, die sich im Rahmen natürlicher Möglichkeiten befinden.

Das an der Dao Yuan Schule gelehrte Fan Teng Gong nennen wir Dao Yuan Fan Teng Gong. Dies beinhaltet die Fähigkeit der an der Dao Yuan Schule ausgebildeten Lehrer, ihre Schüler im Unterricht mit Qi zu unterstützen. Darüber hinaus beinhaltet dieser Name die Möglichkeit, an der Dao Yuan Schule ergänzend die ‚Energiefeld‘-Kurse zu besuchen. Das an der Dao Yuan Schule angebotene Energiefeld kann sehr unerwartete positive Wirkungen haben und Qi-Wahrnehmungen ermöglichen, die sonst erst auf einem hohen Niveau eintreten. Die Energiefeld-Kurse stehen auch Personen offen, die nicht an der Dao Yuan Schule lernen oder gar kein Qigong praktizieren.

Lu Xue Zhi, der das Fan Teng Gong in China verbreitet hat, führte ähnliche Energiefelder regelmäßig im Anschuss an seinen Fan Teng Gong Unterricht durch, um den energetischen Fortschritt seiner Schüler zu beschleunigen. Derartig kombinierte Kursangebote gibt es auch an der Dao Yuan Schule.

Darüberhinaus kann die Aufnahme der Energie von Sonne und Mond die energetischen Ergebnisse des Fan Teng Gong deutlich stärken.

Hier finden Sie alle an der Dao Yuan Schule für Qigong gelehrten Übungen.

Hier finden Sie allgemeine Anmerkungen zum Fan Teng Gong.