Himmelsrichtungen

Im Fan Teng Gong wird als Ratschlag überliefert, dass

  • Krebskranke, üben sie Fan Teng Gong, in einem fortgeschrittenen Stadium mit dem Gesicht nach Norden praktizieren sollen;
  • Krebskranke im Anfangsstadium oder in einem leicht fortgeschrittenen Stadium, üben sie Fan Teng Gong, mit dem Gesicht nach Osten praktizieren sollen;
  • Personen, die an Blutkrebs erkrankt sind oder unter anderen, schweren und schwer behandelbaren Erkrankungen leiden, sich beim Üben des Fan Teng Gong mit dem Gesicht nach Westen ausrichten und dass
  • Gesunde hierbei nach eigener Wahl mit dem Gesicht in Richtung Osten oder in Richtung Westen praktizieren sollen.

Warum?

Das wird nicht überliefert.

Vor nicht allzu langer Zeit richtete sich ein Teilnehmer eines meiner Energiefelder in dessen Verlauf der Reihe nach exakt nach allen vier Himmelrichtungen aus. Dabei konnte man seinem Gesichtsausdruck jedes Mal deutlich ansehen, dass jede dieser Ausrichtungen mit bestimmten Erkenntnissen und „Aha-Erlebnissen“ verbunden war. Diese Art des Erkennens ist sehr anregend und stimmt den Erkennenden froh.

Dieser Teilnehmer wird seit diesem Energiefeld ein tieferes Verständnis der Himmelsrichtungen und ihrer energetischen Qualitäten haben. Vielleicht wird er auch zu einem tieferen Verständnis der Verwendung der Himmelrichtungen im Fan Teng Gong gelangt sein.

Diese Art des Erkennens kann man nicht „machen“ / durch Nachdenken erreichen. Sie erscheint spontan und ist gekennzeichnet durch Gewissheit. Diese Art des Erkennens zählt zu unseren „latenten Fähigkeiten“. Man kann sie durch rationales Erklären nicht bei anderen hervorrufen.

So lange man sie nicht selber hat, folgt man den Anweisungen, insofern man davon ausgeht, sie seien gut gegründet.

Jedes Qigong hat seine eigenen Regeln.

Im Nei Jing Gong wird auf die Orientierung an Himmelsrichtungen kein Wert gelegt. Nei Jing Gong kann in jede beliebige Richtung praktiziert werden, sein Ergebnis wird durch die beim Üben gewählte Ausrichtung weder verstärkt noch gemindert.

Bestimmte Sitzmeditationen empfehlen die Ausrichtung nach Süden oder nach Norden.

All diese Regeln – und es sind nur wenige Beispiele – betreffen das chinesische Qigong.

„Qigong“ ist ein Oberbegriff für eine große Zahl sehr verschiedener Übungssysteme, die je ihrem eigenen Leitfaden folgen.

Käme jemand auf die Idee, einen für alle Qigongformen gültigen Leitfaden aufstellen zu wollen, so müsste dieser entweder sehr kurz sein – oder es gäbe eine ziemliche Verwirrung: die verschiedenen Fäden würden sich ziemlich verheddern.