Empfindungen beim Üben

Das Fan Teng Gong wird im Stehen praktiziert. Wenn man es nicht kennt, könnte man denken: da passiert ja nicht viel. Es handelt sich aber um traditionelle innere Übungen, d.h. um Übungen, welche das Qi im Inneren des Körpers in Bewegung bringen, es nähren und kultivieren. Diese Art von Übungen werden auch unter dem Oberbegriff ‚Nei Gong = Innere Übungen‘ zusammen gefasst.

Allgemeine Empfindungen beim Üben traditioneller Qigongformen:

Beim Üben kann man Empfindungen von Kühle oder auch Kälte haben, von Wärme, ein Kribbeln oder Schwellungsgefühle in den Händen, auch ein ‚magnetisches‘ Gefühl zwischen den beiden Händen kann sich einstellen. Dies passiert bei traditionellen Übungen – insbesondere bei Übungen im Stehen – in den ersten fünf Minuten, die man sie jemals praktiziert: mindestens eine dieser Empfindungen ist immer da, auch bei Anfängern.

Während sich die Wahrnehmung des Kribbelns in den Händen oder auch das magnetische Gefühl zwischen ihnen nicht dokumentieren lassen, sollten die Temperaturempfindungen doch abzubilden sein. So dachten wir – und haben vor einigen Jahren mit einer einfachen Infrarotkamera Bilder zur Dokumentation der thermischen Veränderungen während des Übens aufgenommen.

Die Ergebnisse einer Übungseinheit von insgesamt 40 Minuten sehen sie hier.

Zur Erklärung sei Folgendes hinzugefügt:

Warme Bereiche erscheinen in warmen Farben (gelb, rot), kühle Bereiche erscheinen in kalten Farben (grün, blau). Wahrscheinlich kennen Sie diese Art von Aufnahmen aus Bildern zur Analyse der Wärmedämmung bei Gebäuden.

Bekleidete Körperbereiche können die thermischen Veränderungen des Körpers beim Üben nicht abbilden (sie sind sozusagen ‚gedämmt‘).

Wir wissen nicht genau, welche Faktoren diese thermischen Veränderungen im Einzelnen bewirkt haben, jedoch zeigen sie auf jeden Fall, dass diese beim Üben sehr deutlich und schnell geschehen.

Schwitzen:

Fan Teng Gong, ein traditionelles Qigong zur Gesundheitspflege, gelehrt an der Dao Yuan Schule für Qigong
Beim Fan Teng Gong kann man reichlich schwitzen

Praktiziert man Übungen im Stehen, wie z.B. das Fan Teng Gong oder das Nei Jing Gong, kann man beim Üben nicht nur Wärme empfinden, sondern sogar richtig ins Schwitzen geraten. Anfänger sind regelmäßig erstaunt darüber, dass man – obwohl man sich doch gar nicht bewegt – dermaßen schwitzen kann.

Dies kann mehrere Ursachen haben:

1) Das Qi des Übenden ist stark. Durch die Übung wird es in Bewegung gebracht. Das Blut folgt dem Qi. Wenn das Blut gut im Körper zirkuliert, schwitzt man.

Wir haben es an der Dao Yuan Schule schon erlebt, dass einem jungen, kräftigen und gesunden Kursteilnehmer der Schweiß – aus dem T-Shirt! auf den Boden tropfte. Der jungen Frau auf dem Foto oben (auch eine Schülerin der Dao Yuan Schule) tropfen die Schweißperlen auch gleich von der Nase und vom Kinn…

Nach dem Üben rubbelt man sich – wie nach einem Saunagang – mit einem trockenen Handtuch tüchtig ab und fühlt sich innerlich und äußerlich ‚geduscht‘, erfrischt und wie neu geboren. Der Schweiß, der bei Gesunden während dieser Übungen entsteht, riecht nicht. Je länger man schon übt, desto mehr lässt ein früher vielleicht einmal vorhandener Schweißgeruch nach.

2) Hat man irgendwo im Körper ‚energetische Blockaden‘ (z.B. aufgrund von nicht 100% ausgeheilten früheren Erkrankungen), kann man beim Üben auch ins Schwitzen kommen. Dieser Schweiß hat einen Geruch, es wurde etwas ausgeleitet, was ‚uns stinkt‘. Nach und nach wird der Geruch geringer und verschwindet schließlich ganz. – Was wir da ausgeleitet haben, wissen wir meistens gar nicht. Müssen wir auch nicht wissen.

Hier finden Sie einen ausführlichen Erfahrungsbericht einer Schülerin der Dao Yuan Schule mit Erläuterungen von Edith Guba.

Fortsetzung folgt

Infos zum Fan Teng Gong der Dao Yuan Schule.