„Dieses komische Qi“

Der Freund eines Kursteilnehmers riet mir, auf unseren Webseiten doch nicht immer von „diesem Qi“ zu reden bzw. zu schreiben. Ich war etwas irritiert, denn das, womit wir im Qi-Gong arbeiten, das heißt im Chinesischen schließlich „Qi“.

Aber „Qi“, das höre sich so wischi-waschi an, so unseriös, das sei einfach ein problematischer Begriff, das könne man in den Medien doch immer wieder mitbekommen; vielleicht könnte ich „das“ doch einfach „Lebensenergie“ oder „Lebenskraft“ nennen, das seien doch auch gebräuchliche Begriffe und im deutschen Sprachraum eher akzeptiert!?

Hm, das geht leider nicht: im Vergleich zu „Qi“ erscheinen mir eher „Lebensenergie“ und „Lebenskraft“ als ziemlich unklare Bezeichnungen für das Gemeinte. „Qi“ beschreibt eine „Energie-Materie“, aus der alles Existierende zusammen gesetzt ist und die man – entsprechend deren eigener Theorie – in der chinesischen Medizin und im Qigong auf verschiedene Weisen beeinflussen (entwickeln, verfeinern, kräftigen) kann.

Unser westlicher Verstand ist hier eher skeptisch – und das ist auch gut so. Man sollte versuchen, sich nie ein X für ein U weismachen zu lassen. Im sichtbaren Bereich ebenso wenig wie im unsichtbaren. Und mit dem Qigong sind wir teilweise im unsichtbaren Bereich … .

Die alten chinesischen Theorien sind anders als unsere modernen westlichen Theorien; die Dao Yuan Schule betrachtet es als ihre Aufgabe, jene im Zusammenhang traditioneller chinesischen Qigongformen wie Fan Teng Gong, Nei Jing Gong usw. in ihren Tiefen praktisch erfahrbar und theoretisch erfassbar werden zu lassen. Darum bleiben wir weiterhin beim „Qi“. Dieser nicht übersetzte Begriff ist auch im Zusammenhang der chinesischen Medizin gebräuchlich. – Wer mag, kann es anders nennen, nichts spricht dagegen.