Qigongforschung in China

Ende des letzten Jahrhunderts wurden in China wissenschaftliche Forschungen zum Qigong betrieben, unter denen uns besonders die Arbeiten von Lu Zuyin erwähnenswert scheinen. Prof. Lu Zuyin, beruflich tätig im Bereich der experimentellen Nuklearphysik, führte mit Dr. Yan Xin, einem herausragenden Qigongmeister, verschiedene Messungen zu den Wirkungen von ausgesendetem Qi auf Materie durch.

Die Ergebnisse dieser Messungen wurden im Jahr 1994 im Verlag Chinesische Wissenschaft und Technologie unter dem Titel ‚Qigong Tansuo‘ (Untersuchungen zum Qigong) in einem Buch veröffentlicht, das 1997 unter dem Titel  ‚Scientific Qigong Exploration – The Wonders and Mysteries of Qi‘ im Verlag Amber Leaf Press, ISBN 0-9657135-7-1, in englischer Übersetzung erschien.

Prof. Lu Zuyin schrieb in diesem Werk:

„…Vor etwa 2000 Jahren1 hat sich Qigong in seiner reinen Form aus der chinesischen Gesellschaft zurückgezogen. … 1966, während der Kulturrevolution, wurde Qigong den ‚Vier Alten‘ zugerechnet (alte Ideen, alte Kultur, alte Sitten, alte Gebräuche). Qigong und Qigongmeister wurden unterdrückt. Keiner wagte es, in der Öffentlichkeit Qigong zu lehren oder zu üben. … Erstaunlicherweise wurde das Qigong direkt nach dem Ende der zerstörerischen Kulturrevolution wundersam wiederbelebt. Die neue Akzeptanz des Qigong im Mainstream der Gesellschaft ergab sich aus der Tatsache, dass Qigong den Menschen in ihren körperlichen und geistigen Gesundheitsproblemen, die sie aus der Kulturrevolution davongetragen hatten, eine effektive Hilfe war. …“

Einer der bekanntesten Qigongmeister, die damals versuchten, das Qigong auf einem hohen Niveau in die chinesische Öffentlichkeit zu bringen, war der bereits genannte Dr. Yan Xin: ein Arzt, der bereits ab seiner Kindheit von verschiedenen Meistern im Qigong ausgebildet worden war. Aufgrund seiner unglaublichen Heilungserfolge wurde er von seinen Kollegen ‚der Wunderdoktor‘ genannt. In Peking führte Prof. Lu Zuyin verschiedene Untersuchungen zu den Wirkungen des Qigong mit ihm durch.

Die Studien von Prof. Lu Zuyin

Im Gegensatz zu vielen anderen Studien, welche schwerpunktmäßig die Auswirkungen von Qigong auf die Übenden untersuchen, beschränkte sich Prof. Lu auf die Untersuchung der Wirkungen von ausgesendetem Qi auf Materie. Dr. Yan Xin sendete sein Qi zunächst aus der Nähe, später auch aus Entfernungen von bis zu 2000 km auf verschiedene Versuchsaufbauten aus: es ergaben sich immer bemerkenswerte Veränderungen der ‚bestrahlten‘ biologischen und chemischen Substanzen. Die euphorische Einschätzung von Dr. Qian Xuesen, dem Vorsitzenden des Chinesischen Nationalverbandes der Wissenschaftler, zu diesen Ergebnissen: hier handele es sich um „neue wissenschaftliche Entdeckungen, das Vorspiel einer wissenschaftlichen Revolution, die mehrere Nobelpreise hervorbringen kann“2 wurde damals von vielen geteilt, von Prof. Lu Zuyin jedoch auch etwas relativiert: „Unsere letzten Qigongexperimente haben Fragen aufgeworfen, die man kaum mehr mit den derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnissen erklären kann.“3

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1Dies war die Zeit, in welcher der ‚Qin Shihuangdi‘, der ‚Erste erhabene Gottkaiser von Qin‘, die ‚Streitenden Reiche‘ unterworfen und blutig geeint hatte. In der Folge organisierte er das neu geschaffene Reich rigoros durch. Er ließ die Bücher der ‚hundert Schulen‘ verbrennen und verbot, sie zu diskutieren. – Der Qin Shihuangdi ist nicht zu verwechseln mit Huang Di, dem ‚Gelben Kaiser‘ dem das Huang Di Nei Jing zugeschrieben wird, bis heute das wesentliche Standardwerk der chinesischen Medizin.

2Internal Qigong Cultivation, Amber Leaf Press, ISBN 0-9657135-8-X, S. 9

3Scientific Qigong Exploration, S. 265

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Dies ist ein Auszug aus einem Artikel, der demnächst in einer Zeitschrift für Naturheilkunde erscheinen soll und in diesem u.a. in Beziehung zum Fan Teng Gong und zum Nei Jing Gong gesetzt wird.

Fan Teng Gong kann derartige Fähigkeiten in der Form, in der es in der Öffentlichkeit bekannt ist, nicht entwickeln. Doch die Absolventen des Nei Jing Gong 3 sind durchweg in der Lage, Qi erfahrbar über hunderte und tausende von Kilometern auf andere Personen auszusenden.

Dieser Artikel schließt folgendermaßen:

„Die Möglichkeiten des klassischen Qigong sind erst wenig erforscht und in seiner Tiefe kaum in der Öffentlichkeit bekannt. – Und die Nobelpreise warten noch immer.“

Jedoch muss man, um derartige Ergebnisse zu erreichen, auch nachdem man Nei Jing Gong 3 erlernt hat, regelmäßig weiter praktizieren. Sonst verlieren sich diese Fähigkeiten wieder. Leider scheint dies in unserer schnelllebigen Zeit manchmal der Fall.

Ein je höheres Niveau man erreicht hat, desto intensiver sollte man weiterüben. Mit dem Abschluss des Nei Jing Gong 3 ist man eigentlich an einem neuen Anfang angelangt.